Nach zunächst verhaltenem Falterflug ist im Kreis Warendorf seit dem 5. Juli verstärkte Flugaktivität des Maiszünslers zu beobachten. Der Hauptzuflug wird in den nächsten Tagen erwartet. Aktuell sind auch die ersten Eigelege in den Kontrollstationen zu finden. Die Eiablage der Weibchen vom Hauptzuflug steht noch bevor. Diese Phase ist für die Ausbringung von Trichogramma-Schlupfwespen zur biologischen Bekämpfung des Zünslers ideal. Die einmalige Ausbringung sollte in den bekannten Befallsregionen ab dem 11. Juli erfolgen. Für die Region Ostwestfalen dürften die Bedingungen erfahrungsgemäß eine Woche später ideal sein, dort sollten die Trichogramma ab dem 18. Juli ausgebracht werden.

Ein guter Termin für eine chemische Bekämpfung des Maiszünslers mit Selbstfahrerspritzentechnik ist dann erreicht, wenn die Larven schlüpfen und bevor sie sich in den Maisstängel einbohren. Diese Entwicklungsphase ist ca. 8-10 Tage nach dem Hauptzuflug erreicht. Für die Befallsgebiete im Kreis Warendorf empfehlen wir den Einsatz von Coragen mit 125 ml/ha ab dem 18. Juli. In Raum Brakel können diese Maßnahmen ab dem 25. Juli durchgeführt werden. Für eine gute Benetzung des Bestandes sollte die Ausbringung mit mindestens 300 l/ha Wasser erfolgen. Die Kombination mit dem Fungizid Prosaro zur vorbeugenden Behandlung gegen Fusarium ist in Silo- und Körnermais möglich (nach Abwägung der Risikofaktoren: Sorte, Witterung, Bodenbearbeitung, Ernterückstände etc.). Die Aufwandmenge beträgt 1,0 l/ha.

Wie stark die Schäden durch den Maiszünsler sein werden, lässt sich anhand des Falterzuflugs grundsätzlich nicht abschätzen. Die Anzahl der gefangenen Falter ist bislang geringer als in den letzten Jahren. Wie viele Larven später im Maisbestand unterwegs sein werden, bleibt abzuwarten. Ein Anhaltspunkt ist das Ausmaß der Schäden im letzten Jahr. Eine chemische Bekämpfung des Zünslers dürfte vor allem dann sinnvoll sein, wenn im Vorjahr die Schadschwelle erreicht wurde (Körnermais: 10-20 % befallene Pflanzen). Bei deutlich geringeren Schäden ist die chemische Bekämpfung nicht zwingend erforderlich. Wichtig ist aber, dass in den Befallsregionen die vorbeugenden Maßnahmen weiterhin konsequent durchgeführt werden. Hier ist vor allen Dingen das Häckseln der Pflanzenreste nach der Maisernte ein entscheidender Arbeitsgang – sowohl nach Silomais als auch nach Körnermais. Dadurch werden die Maisstoppeln zerstört und die Strohrotte gefördert. Die Zünslerlarve kann mangels Stoppelresten schlechter überwintern. Durch konsequentes Mulchen kann der Ausgangsbefall für das nächste Jahr somit deutlich reduziert werden.